Wie wird am Seminar Blaubeuren betreut? – Unser Pädagogisches Konzept

Gemeinsames Leben und Lernen

Im Mittelpunkt des Pädagogischen Konzepts steht das gemeinsame Leben und Lernen im Kloster. Die Mehrzahl der Lehrenden (und manche Mitarbeitenden) leben mit ihren Familien im Klosterhof, überwiegend mit direkter Verbindung zu den Wohnbereichen der Seminaristen. Der Unterricht endet nicht an den Türen der Klassenzimmer, sondern wird häufig auch noch am Nachmittag und Abend weitergeführt, es gibt viele Begegnungen. Und im Unterricht können die Lehrenden manches besser einschätzen, weil sie wissen, wie es manchen Schülern gerade geht.

Betreuung allein durch Lehrkräfte

Für die Betreuung sind alle Lehrenden und dabei besonders die Pfarrerin und der Pfarrer am Seminar zuständig. Wieso das? Wenn man den Seminaristen in Schule und Internat begegnet, lernt man mehr Facetten von ihnen kennen. Wer in einem Fach vielleicht nicht so gut ist, kümmert sich doch um andere oder beherrscht ein Instrument. Je mehr Facetten wir wahrnehmen, desto eher können wir einen positiven Blick auf die Seminaristinnen und Seminaristen gewinnen und behalten.

Betreuung im Einzelnen

Für die Neuntklässler sind die Pfarrerin und der Pfarrer die wichtigsten Betreuer, die anderen Lehrenden und besonders der Klassenlehrer oder die Klassenlehrerin sind mit zuständig. In den höheren Klassen wird die Betreuung durch die Mentoren geleistet. Jeder Schüler der Klassen 10 -12 wählt eine Lehrkraft als seinen Mentor oder seine Mentorin für ein Jahr selber.

Mit diesem trifft man sich dann regelmäßig in der Gruppe und zu Einzelgesprächen. Auf einen Mentor kommen fünf bis sechs Seminaristen. Zusätzlich hat der Ephorus feste Sprechzeiten.

Reisen und Exkursionen

Am Anfang der Klasse 9 steht eine erlebnispädagogische Freizeit, nach vielen Jahren Segeln auf dem Bodensee ist es seit einigen Jahren eine knappe Woche mit Bogenschießen und anderem im Alpenvorland. Diese Freizeit wird vom Klassenlehrer und der Pfarrerin und dem Pfarrer begleitet. Neben die jährlichen großen Fahrten (Griechenland, Rom, Berlin, geplant Israel) treten viele Freizeiten und Tagesexkursionen (Klettergarten, Reichsparteitagsgelände, Ausstellungen, Trier, Buchenwald usw.).

Betreuung konkret

Die tägliche Betreuung haben immer ein Tageslehrer und eine Tageslehrerin, die am Tag die Begleitung übernehmen, an Abenden und am Wochenende Angebote für die Seminaristen machen und die im Altbau im Lehrerübernachtungszimmer bei den Neunt- und Zehntklässlern übernachten. Durch wechselnde Betreuung können keine Abhängigkeitsverhältnisse entstehen, aus denen an anderen Internaten Missbrauchssituationen entstanden sind.

Raumkonzept

Im Haus der Elftklässler – dem Forstamt – wohnen die Seminaristen, getrennt in Jungen- und Mädchenbereich, mit der Pfarrerin und einer Lehrerin im Haus, die dort ihre Wohnung haben. Die letzte Klasse, die Zwölftklässler, haben ihre Einzelzimmer im Neubau. Die Wohnung des Pfarrers ist in diesem Gebäude. Mit jeder Klasse steigt das Maß an Freiheit und Selbstverantwortung.

Dem Konzept liegt die Idee einer wachsenden Freiheit und Selbstverantwortung zugrunde.